Kategorie: #2 - 2016

  • Tendinopathie: Wenn die Sehne zwickt

    Tendinopathie:
    Wenn die Sehne zwickt

    Plöt­zlich ist er da: ein Schmerz in der Achil­lessehne. Der eine oder andere Hob­by-Läufer erlebt dies nach ein paar Jahren sein­er sportlichen Aktiv­ität. Dahin­ter steckt meist eine Tendinopathie. Wir haben mit Prof. Dr. med. Heinz Lohrer, einem Experten für Sehnen­erkrankun­gen, gesprochen.

    © daniel.schoenen / photocase.de
    © daniel.schoenen / photocase.de

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  • Warum Privat- und Beihilfe-Versicherte auf  ihren Behandlungskosten sitzen bleiben

    Warum Privat- und Beihilfe-Versicherte auf ihren Behandlungskosten sitzen bleiben

    Immer öfter bericht­en Patien­ten, dass die pri­vate oder Bei­hil­fe-Ver­sicherung nicht die vollen Kosten für ihre Behand­lun­gen beim Phys­io­ther­a­peuten erstat­tet. Die Patien­ten bleiben dann auf einem Teil der Behand­lungskosten sitzen und sind verärg­ert. Was steckt dahin­ter und wie kön­nen Sie dage­gen vorge­hen? zahlen_photocase8689414255984162

    Das Prob­lem beste­ht darin, dass es, anders als beim Arzt, keine ein­heitlichen Preise oder eine Gebührenord­nung für die Behand­lungskosten beim Phys­io­ther­a­peuten für Pri­vatver­sicherte gibt. Patient und Phys­io­ther­a­peut müssen vor Behand­lungs­be­ginn ein Hon­o­rar vere­in­baren. Der Ther­a­peut zieht zur Berech­nung des Hon­o­rars den 2,3‑fachen VdEK-Satz (Ver­band der geset­zlichen Ersatz-Krankenkassen) her­an. Dieser wird als ober­ste Gren­ze ange­se­hen. Obwohl diese Berech­nungs­grund­lage rechtlich bestätigt wurde, begrün­den die pri­vat­en Kassen ihre Ablehnung zur Kostenüber­nahme oft damit, dass die Hon­o­rar­forderun­gen zu hoch seien und beziehen sich hier auf die Liste der bei­hil­fe­fähi­gen Höch­st­sätze von 2003. Diese deck­en die Kosten allerd­ings nicht voll­ständig ab und führen so bei Heil- und Hil­f­s­mit­teln zwangsläu­fig zu ein­er Zuzahlung. Das Bun­desmin­is­teri­um des Inneren ver­weist aus­drück­lich auf diese Tat­sache. Solange sich das Hon­o­rar für eine phys­io­ther­a­peutis­che Behand­lung aber inner­halb der oben genan­nten Größenord­nung des VdEK-Satzes bewegt, kann von ein­er angemesse­nen Höhe aus­ge­gan­gen wer­den, bestätigten diverse Gericht­surteile. Dass ver­schiedene Phys­io­ther­a­pie-Prax­en unter­schiedlich hohe Hon­o­rare ver­lan­gen, liegt in ihrer freien Gestal­tungsmöglichkeit. Um einen angemesse­nen Preis zu ermit­teln, muss auch die Behand­lungszeit ein­er einzel­nen Ther­a­pie berück­sichtigt wer­den. Diese fällt meist wesentlich länger aus als bei geset­zlich ver­sicherten Patien­ten, die bei diesen 15 Minuten beträgt. Zudem sollte auch die fach­liche Qual­i­fika­tion der Ther­a­peuten berück­sichtigt und entsprechend vergütet wer­den. Um als staatlich anerkan­nter Phys­io­ther­a­peut neben der klas­sis­chen Krankengym­nas­tik auch spezielle Behand­lungs­for­men, wie Manuelle Ther­a­pie, Behand­lun­gen auf neu­ro­phys­i­ol­o­gis­ch­er Grund­lage, Manuelle Lym­phdrainage oder Krankengym­nas­tik am Gerät durch­führen zu kön­nen, sind zum Teil bis zu zwei Jahre dauernde, teure Fort­bil­dun­gen nötig. Ein beson­ders qual­i­fiziert­er Phys­io­ther­a­peut ver­fügt dann natür­lich über ein größeres Wis­sensreper­toire und kann meist bess­er und schneller diag­nos­tizieren und behan­deln, sodass der Patient schneller wieder gesund ist. Wer­den die Beschw­er­den gle­ich zu Beginn richtig gedeutet und behan­delt, sind zudem weniger Behand­lun­gen nötig. Höhere Kosten einzel­ner Ther­a­pieein­heit­en kön­nen sich so rech­nen. Auch die Ausstat­tung und Lage ein­er Prax­is kön­nen zu unter­schiedlich berech­neten Preisen führen. Da Ver­sicherungs­ge­sellschaften gewinn­­­orientiert arbeit­en müssen, ver­suchen sie einige Aus­gaben auf ihre Ver­sicherungsnehmer abzuwälzen. Teil­weise behaupten sie, der Ther­a­peut nehme unüblich über­höhte Preise und man fordert Patien­ten auf, mit dem Ther­a­peuten zu ver­han­deln oder sich einen gün­stigeren Ther­a­peuten zu suchen. Lassen Sie sich aber nicht durch eine Ablehnung der Kosten­er­stat­tung abschreck­en. Leg­en Sie Wider­spruch ein und ver­weisen Sie auf den 2,3‑fachen VdEK-Satz sowie die fach­liche Qual­i­fika­tion Ihres Ther­a­peuten. Bei vie­len pri­vat­en Ver­sicherun­gen hil­ft es auch, die vor Ther­a­piebe­ginn unter­schriebene Hon­o­rarvere­in­barung der Rech­nung beizule­gen.

  • wussten sie schon, dass Patienten nicht direkt zum Physiotherapeuten gehen können, obwohl der Nutzen bestätigt ist?

    wussten sie schon, dass Patienten nicht direkt zum Physiotherapeuten gehen können, obwohl der Nutzen bestätigt ist?

    Viele Patien­ten wis­sen, dass man nur behan­delt wer­den kann, wenn der Arzt das verord­net. Doch die Wartezeit­en beim Arzt sind oft lang und ein Rezept für Phys­io­ther­a­pie zu bekom­men, ist schw­er. Warum kann man eigentlich nicht direkt zum Ther­a­peuten gehen?

    Geregelt ist das im Sozialge­set­zbuch und Heil­prak­tik­erge­setz. Der Arzt muss die Phys­io­ther­a­pie verord­nen, damit der Ther­a­peut behan­deln darf. Auf ein­er solchen Verord­nung ist genau fest­gelegt, wie und wie oft behan­delt wer­den soll. Der Phys­io­ther­a­peut darf also nur die Ther­a­pie durch­führen, die vom Arzt verord­net wurde. Begrün­det wird das damit, dass allein Ärzte zu ein­er Diag­nose fähig seien. Doch das stimmt so nicht. Denn Phys­io­ther­a­peuten kön­nen bere­its kleine Abwe­ichun­gen von Bewe­gun­gen erken­nen und winzige Verän­derun­gen im Gewebe ertas­ten. Den Patien­ten genau zu unter­suchen, gehört zu ihrem Beruf­sall­t­ag. Sie sind die Experten für die Funk­tio­nen des Bewe­gungsap­pa­rates. Die Vor­sitzende des Ver­bands selb­st­ständi­ger Phys­io­ther­a­peuten Ute Rep­schläger fordert schon seit Jahren, dass die Beruf­s­gruppe der Phys­io­ther­a­peuten unab­hängiger auf ihrem Fachge­bi­et agieren kann. Das Ziel ist der soge­nan­nte Direk­tzu­gang der Patien­ten zum Phys­io­ther­a­peuten. Hat ein Patient Schmerzen an Gelenken oder Muskeln, kann er dann selb­st entschei­den, ob er deswe­gen den Arzt oder den Phys­io­ther­a­peuten auf­suchen will. Im Aus­land wie etwa in Großbri­tan­nien, den Nieder­lan­den, Schwe­den, Nor­we­gen oder Aus­tralien ist das schon seit Jahrzen­ten möglich.

    © fmatte / photocase.de
    © fmat­te / photocase.de

    Nur im deutschen Gesund­heitssys­tem wird darauf behar­rt, dass die Ärzte beim soge­nan­nten Erstkon­takt den Vor­rang haben. Sie allein dür­fen die Diag­nose stellen, auf deren Grund­lage dann behan­delt wird. Da auf­grund der Altersen­twick­lung immer größere Ströme an Patien­ten die Wartez­im­mer fluten, sind die Medi­zin­er auch hierzu­lande mehr und mehr belastet. Um sicherzustellen, dass Patien­ten auch in Zukun­ft medi­zinisch gut ver­sorgt wer­den kön­nen, wurde im Juni 2015 im Bun­destag das soge­nan­nte Versorgungsstärkungsge­setz erlassen. Der Bundestagsabgeord­nete Roy Kühne, der im Gesund­heit­sauss­chuss sitzt, forderte in diesem Zusam­men­hang den Direk­tzu­gang für Ther­a­peuten. Doch der Bun­destag lehnte ab und versper­rt Patien­ten damit weit­er­hin den direk­ten Weg zum Ther­a­peuten. Dabei befür­worten auch viele Ärzte diese Idee: In ein­er Umfrage der Ärzte Zeitung vom April 2015 waren drei Vier­tel der über 4000 Befragten davon überzeugt, dass sowohl Patien­ten als auch Ärzte von einem Direk­tzu­gang zum Phys­io­ther­a­peuten prof­i­tieren kön­nen. Um zu erproben, was passiert, wenn Phys­io­ther­a­peuten ohne Diag­nose und Verord­nung des Arztes behan­deln dür­fen, läuft bere­its ein Pro­jekt in Berlin und West­falen-Lippe. Seit 2011 stellen Ärzte bei Ver­sicherten der „BIG direkt“ soge­nan­nte Blanko-Rezepte aus. Phys­io­ther­a­peuten wird zwar eine Diag­nose vorgegeben, sie kön­nen dann aber selb­st entschei­den, wie und wie oft sie behan­deln. Sie haben so mehr Frei­heit­en auf ihrem Fachge­bi­et und kön­nen die Behand­lungsart selb­st bes­tim­men. Erste Ergeb­nisse zeigen: Dür­fen Ther­a­peuten frei entschei­den, geht es den Patien­ten bess­er. Sie haben weniger Schmerzen und müssen nicht so oft behan­delt wer­den wie Patien­ten mit ein­er Behand­lungsvor­gabe des Arztes. Im Durch­schnitt sind sie bere­its eine Behand­lung früher beschw­erde­frei. Das schmälert die Aus­gaben der Krankenkassen. Der Bun­destagsab­ge­ord­nete Kühne kämpft weit­er für den Direk­tzu­gang der Ther­a­peuten und fragt: „Warum soll der Patient erst auf den Ter­min beim Arzt warten? Warum sollte er nicht direkt zu seinem Phys­io­ther­a­peuten gehen dür­fen, wenn er das will?“ Eine Möglichkeit gibt es jedoch bere­its jet­zt für Patien­ten, direkt zu ihrem Phys­io­ther­a­peuten zu gehen. Der Ther­a­peut muss zusät­zlich zum Heil­prak­tik­er aus­ge­bildet sein. Dann darf er Patien­ten auch ohne Rezept des Arztes behan­deln. Allerd­ings muss der Patient die kom­plet­ten Behand­lungskosten dann selb­st stem­men, denn die Krankenkassen bezahlen die Ther­a­pie weit­er­hin nur nach Verord­nung des Arztes.

  • wussten Sie schon, dass ein Fachkräftemangel in der Physiotherapie besteht?

    wussten Sie schon, dass ein Fachkräftemangel in der Physiotherapie besteht?

    © contrastwerkstatt - Fotolia.com
    © con­trast­werk­statt — Fotolia.com
    Im Gesund­heitswe­sen ist immer wieder von einem Fachkräfte­man­gel die Rede. Neben dem in  den Medi­en vielfach erwäh­n­ten Pflege­beruf ist auch die Phys­io­ther­a­pie betrof­fen. Sie gehört zu einem der 139 Eng­pass­berufe, wie ein Gutacht­en des Insti­tuts der deutschen Wirtschaft (IW) für das Bun­deswirtschaftsmin­is­teri­um zeigt. Davon spricht man, wenn die Zahl der Arbeit­slosen nicht aus­re­icht, um die offe­nen Stellen zu beset­zen. So kamen in der Phys­io­ther­a­pie 53 Arbeit­slose auf 100 unbe­set­zte Stellen. Drama­tis­che Fol­gen kann der Fachkräfte­man­gel im Gesund­heitswe­sen dann zeigen, wenn die geburten­starken „Baby­boomer“ in den näch­sten 15 Jahren in Rente gehen. Die Forsch­er gehen dann von ein­er Ver­schär­fung des Fachkräfte­man­gels aus. Nach Angaben des Ver­bands für Phys­io­ther­a­peuten IFK suchen über 70 Prozent der Phys­io­ther­a­pie-Prax­en in Deutsch­land qual­i­fiziertes Per­son­al. In der Phys­io­ther­a­pie bleibt zu­dem noch der Nach­wuchs aus. Das Bun­desmin­is­teri­um für Berufs­bil­dung (BIBB) sam­melte über das Sta­tis­tis­che Bun­de­samt Dat­en zu allen Gesund­heits­fach­berufen. In ein­er Veröf­fentlichung aus dem Jahr 2014 weist es darauf hin, dass sich immer weniger junge Men­schen zum Phys­io­ther­a­peuten aus­bilden lassen. Seit 2007 sind die Zahlen um zehn Prozent zurück­ge­gan­gen.
  • Prof. Dr. med. Heinz Lohrer im Interview

    Prof. Dr. med. Heinz Lohrer im Interview

    Daniela Horas befragte den Experten der Sport­orthopädie zum Thema Tendinopathien

    Wie viele Patien­ten mit Tendinopathien kom­men zu Ihnen in die Prax­is?

    Das sind so etwa 60 Prozent mein­er Patien­ten. Aber die Patien­ten kom­men erst zu mir, wenn sie in ihrer Belast­barkeit erhe­blich eingeschränkt sind, also wenn sie in ihrer Leis­tungs­fähigkeit beim Sport stark zurück­bleiben, im All­t­ag Schmerzen haben, zum Beispiel beim Gehen, oder wenn das Spazierenge­hen mit dem Hund ein Prob­lem wird.

    Eine Studie men­schlich­er Beine bei Ren­nen
    © Bill Sode­man https://www.flickr.com/photos/billsophoto/5099063808/

    Über welche Beschw­er­den kla­gen die Patien­ten mit ein­er Tendinopathie der Achil­lessehne?

    Diese Patien­ten haben zu Beginn einen Anlauf­schmerz bei kör­per­lich­er Belas­tung wie Joggen oder Sprin­gen. Meist tut es ihnen ein paar Minuten weh. Sie humpeln ein paar Schritte und wenn die Sehne warm ist, wird es langsam bess­er. Das Ganze ist auch rel­a­tiv lange tol­er­a­bel. Zumal viele dann mal einen Tag Pause machen und es wieder aufhört. Erst in ein­er fort­geschrit­te­nen Phase bleibt der Schmerz auch während des Sports und schließlich auch im All­t­ag präsent.

    Sind es nur Läufer, die sich bei Ihnen mit diesen Beschw­er­den vorstellen? 

    Bei uns sind es fast nur Läufer, wobei natür­lich auch Fußball­spiel­er, Vol­ley­baller und Bas­ket­baller dazu gehören. 80 Prozent sind Jog­ger, die im Dauer­lauf­bere­ich trainieren. Das liegt natür­lich an der Spezial­isierung, die wir hier am Sportmedi­zinis­chen Insti­tut in Frank­furt haben. Bei Tendinopathien der Achil­lessehne gibt es jedoch zwei Kollek­tive: Das eine sind die Sportler, das andere sind die Nicht-Sport-Patien­ten. Das heißt, auch Nicht-Sportler kön­nen ein Prob­lem an der Achil­lessehne haben. Wobei das meis­tens nicht die Sehne selb­st bet­rifft, son­dern den Schle­im­beu­tel unter der Sehne. Was man bei Nicht-Sportlern auch sehr häu­fig antrifft, sind die dor­salen Fersen­sporne.

    Sie empfehlen als Haupt­maß­nahme zur Behand­lung der Achil­lessehnen-Tendinopathie, die Belas­tung zu reduzieren. Was heißt das genau?

    Das ist im Grunde das Wichtig­ste, wobei man ver­suchen muss, die Belas­tung nicht ganz her­auszunehmen, son­dern diese zu mod­i­fizieren. Das heißt, die Patien­ten kön­nen ruhig ein biss­chen trainieren. Viele wür­den ja sowieso nicht aufhören… Den Triath­leten kann man dann zum Beispiel sagen, dass sie nur das Schwim­men und Rad­fahren trainieren sollen und das Laufen mal sein lassen. Aber ein klas­sis­ch­er Jog­ger, set­zt sich nicht gern aufs Rad; sie machen dann zum Beispiel Aqua-Jog­ging. Damit kann man die Belas­tung ganz gut anpassen. Die Frage ist auch immer: Was ist eine län­gere Pause? Das, was der Patient darunter ver­ste­ht, ist etwas ganz anderes, als das, was ich darunter ver­ste­he. Beim Patient ist länger eine Woche. Bei mir ist länger ein halbes Jahr. Es ist also wichtig, dass man sich über konkrete Zeiträume unter­hält, um eine Besserung zu erre­ichen.

    Danke für das Gespräch.

  • Die Achillessehne

    Die Achillessehne

    © Henry Vandyke Carter, via Wikimedia Commons
    © Hen­ry Vandyke Carter, via Wiki­me­dia Com­mons

    Die Achil­lessehne befes­tigt die dreiköp­fige Waden­musku­latur (M. tri­ceps surae) am Fersen­bein. Sie beste­ht aus Bindegewebe und kann große Zugkräfte abfan­gen. Ger­ade beim Laufen ist das ein wesentlich­er Mech­a­nis­mus.
    Wie alle Sehnen des Kör­pers ist sie weniger gut durch­blutet als Muskel­gewebe und so auch anfäl­liger für Ver­let­zun­gen.
    Auch andere Sehnen kön­nen von ein­er Tendinopathie betrof­fen sein, wie die der Unter­ar­m­musku­latur („Ten­nis- oder Golfer-Ellen­bo­gen“), der Schul­ter­musku­latur („Schul­ter-Arm-Syn­drom“) oder des Knies („Springerknie“).

  • Manuelle Therapie, Osteopathie und Chriopraktik

    Wie die Behandlung in jedem der drei Bereiche aussehen kann, erklären wir Ihnen anhand des folgenden Beispiels:

    Eine Pati­entin hat seit ein­er Woche Schmerzen im Nack­en. Diese treten vor allem bei Drehbe­we­gun­gen des Kopfes, haupt­säch­lich beim Schul­terblick im Auto, auf.


    Was wird untersucht?

    Manuelle Therapie:

    Beurteilen des Aus­maßes der Bewe­gung­sein­schränkung sowie der Schmerzen

    Osteopathie:

    Fest­stellen eines Zusam­men­hangs der Bewe­gung­sein­schränkung des Kopfes mit Mobil­ität­sein­schränkun­gen inner­er Organe und Faszien

    Chriopraktik:

    Unter­suchung des Bewe­gungsap­pa­rates von unten nach oben auf beste­hende Block­aden


    Welche Bewegungen und Gelenke werden getestet?

    Manuelle Therapie:

    Testen des Joint­plays (Gelenkspiels) der unmit­tel­bar betrof­fe­nen und der umliegen­den Gelenke manuell und in der Funk­tio

    Osteopathie:

    Unter­suchung der Mobil­ität der inneren Organe sowie Stand des Beck­ens und der Faszien­ket­ten

    Chriopraktik:

    Beck­en, Brust- und Hal­swirbel­säule wer­den auf Bewe­gungsstörun­gen oder Block­aden getestet


    Wie wird behandelt?

    Manuelle Therapie:

    Möglichst schmerzfreie Mobil­i­sa­tion der eingeschränk­ten Wirbel­ge­lenke
    Sta­bil­i­sa­tion eventuell über­be­weglich­er Wirbelseg­mente durch entsprechende Kräf­ti­gungsübun­gen

    Osteopathie:

    San­fte Mobil­i­sa­tio­nen der Inneren Organe und des Bewe­gungsap­pa­rats (teil­weise eben­falls mit Manip­u­la­tio­nen).
    Behand­lung der Faszien und des Cran­iosacral­sys­thems

    Chriopraktik:

    Auss­chluss ern­sthafter Erkrankun­gen, die gegen eine Manip­u­la­tion sprechen
    Lösen der Block­ade durch einen san­ften, schnellen Impuls

  • Was ist eigentlich der Unterschied zwischen Manueller Therapie, Osteopathie und Chiropraktik?

    Was ist eigentlich der Unterschied zwischen Manueller Therapie, Osteopathie und Chiropraktik?

    Das fra­gen uns viele Patien­ten. Und selb­st für uns Phys­io­ther­a­peuten ist es schw­er, den Tätigkeits­bere­ich ganz genau abzu­gren­zen. Wir möcht­en Ihnen die Gemein­samkeit­en und Unter­schiede dieser Ther­a­piemeth­o­d­en aufzeigen.

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  • Meniskusriss: Übung besser als OP

    Meniskusriss: Übung besser als OP

    „Gray349“ von Henry Vandyke Carter - Henry Gray (1918) Anatomy of the Human Body (Wikipedia)
    „Gray349“ von Hen­ry Vandyke Carter — Hen­ry Gray (1918) Anato­my of the Human Body (Wikipedia)

    Bei einem degen­er­a­tiv­en Meniskus­riss erzielt eine zwölfwöchige Übungs­ther­a­pie ein besseres Ergeb­nis als eine Teilent­fer­nung des geris­se­nen Meniskus im Rah­men ein­er Arthroskopie (Gelenkspiegelung). Die Forsch­er ver­glichen dabei die Kraft des vorderen Ober­schenkel­muskels (Quadrizeps). Dieser hat­te bei Patien­ten der Übungs­ther­a­pie einen sig­nifikant höheren Wert als bei operierten Patien­ten.

    (Sten­srud S. et al. Effect of exer­cise ther­a­py com­pared with arthro­scop­ic surgery on knee mus­cle strength and func­tion­al per­for­mance in mid­dle-aged patients with degen­er­a­tive menis­cus tears. In: Am J Phys Med Reha­bil 2015)

  • Physiotherapie nach Bandscheiben­operation sinnvoll

    Physiotherapie nach Bandscheiben­operation sinnvoll

    © Ortenau Klinikum
    © Orte­nau Klinikum

    Patien­ten, die nach ein­er Band­scheiben­op­er­a­tion an der Lenden­wirbel­säule Phys­io­ther­a­pie erhal­ten, prof­i­tieren langfristig davon. In ein­er Studie vom Juni 2015 wur­den die Patien­ten zwölf Jahre nach ihrer Band­scheiben­op­er­a­tion unter­sucht. Dabei hat­ten diejeni­gen, die nach der Oper­a­tion Phys­io­ther­a­pie bekom­men haben, bessere Funk­tio­nen als diejeni­gen, die keine Behand­lung beka­men.

    (Eben­bich­ler G.R. et al. Twelve-year fol­low-up of a ran­dom­ized con­trolled tri­al of com­pre­hen­sive phys­io­ther­a­py fol­low­ing disc her­ni­a­tion oper­a­tion. In: Clin Reha­bil 2015)