Von der Therapieliege in den Trainingsraum

Der Arzt hat Frau S. aus Frank­furt ein Rezept für Manuelle Ther­a­pie ver­schrieben: sechs Behand­lun­gen, ein bis zwei Mal pro Woche. Schon seit Monat­en hat Frau S. immer wieder starke Schmerzen im Nack­en­bere­ich. Dazu schläft ihr bei der Arbeit und vor allem nachts im Bett regelmäßig die linke Hand ein …

Frau S. ist 53 Jahre alt, Sach­bear­bei­t­erin in einem mit­tel­ständis­chen Unternehmen, wo sie bis zu acht Stun­den täglich am PC sitzt. Sie hat, um bei der Wahrheit zu bleiben, „ein paar Kilo zu viel“. Sport macht sie schon länger nicht mehr. Bei drei Kindern, Haushalt und Beruf fehlt dazu ein­fach die Zeit.

Frau S. kommt zu ihrer ersten Behand­lung zu mir. Nach einge­hen­der Unter­suchung leg­en wir gemein­sam ein Behand­lungsziel fest: Ent­las­tung der Hal­swirbel und Mobil­i­sa­tion der Brust­wirbel. Die Behand­lun­gen tun Frau S. gut. Nach den Behand­lun­gen hat sie zum ersten Mal seit Langem wieder das Gefühl, sich schmerzfrei bewe­gen zu kön­nen. Lei­der „ver­pufft“ der Effekt jedes Mal schon am näch­sten Tag wieder, wenn Frau S. ihren All­t­ag aufn­immt und sich den gewohn­ten Anforderun­gen stellt.

Frau S. fragt mich also, was sie denn tun könne, damit es ihr dauer­haft bess­er geht. Ich erk­läre ihr, dass die Behand­lun­gen bei mir sicher­lich gut für sie sind. Dadurch, dass diese in erster Lin­ie pas­siv aus­ge­führt wer­den, kön­nen sie langfristig aber keine Verän­derun­gen bei ihr aus­lösen.

Ich erläutere Frau S., dass unser Kör­p­er sich vor allem an aktive sportliche Belas­tun­gen anpasst – und dass dieser Prozess Zeit braucht und nicht mit sechs Behand­lun­gen abgeschlossen und sie geheilt ist. Frau S. benötigt eine langsame Belas­tungssteigerung, begin­nend mit kleinen Gewicht­en. Denn erst ein regelmäßiges Train­ing über mehrere Monate kann langfristig helfen, ihre über die ver­gan­genen Jahrzehnte ent­stande­nen Schmerzen in den Griff zu bekom­men.

Schließlich motiviere ich Frau S., ihre Prob­leme zunächst mit einem Pro­be­train­ing mit ein­er unser­er Trainer­in­nen in unser­er Fil­iale in Pre­ungesheim aktiv zu bekämpfen. Und Frau S. find­et Gefall­en an den Übun­gen und dem angenehmen Umfeld. Anders als im Fit­nessstu­dio ist sie eher unter „ihres­gle­ichen“ und kann unter Betreu­ung von Fach­leuten ein gesund­heit­sori­en­tiertes Train­ing absolvieren.

Inzwis­chen kommt Frau S. regelmäßig und gerne zu uns in den Train­ings­bere­ich. Ihre Beschw­er­den haben sich dauer­haft ver­ringert. Sie hat bei uns Kon­tak­te geknüpft und nur noch sel­ten das Gefühl, dass sie von mir manuell behan­delt wer­den müsste.